Johanneskapelle

Die Johanneskapelle wird erstmals im Jahr 1290 urkundlich erwähnt. Sie wurde damals zur Besitzung des Stiftes Dietkirchen gezählt. Geweiht wurde sie wohl schon um 1140 durch das Kloster St. Irminen in Trier-Oeren, einem Benediktinerkloster, welches bis Ende des 16 Jahrhunderts ein Marienpatrozinium hatte. Das Alter der Kapelle lässt sich auch durch Untersuchungen der Bausubstanz und den romanischen Baustil belegen. Ein Fenster auf der Nordseite des Chores besitzt noch die alte romanische Fassung.

Seit 1366 gehörte sie in das Patronat des Grafen von Runkel, welcher 1553 die Reformation, reformierter Prägung, einführte. Seitdem ist sie eine evangelische Predigtkirche.

Das Innere der Kapelle war, da es sich um eine reformierte Kirche handelt, bis in die 1960er Jahre nüchtern gehalten, ohne Bild und Symbol. Bei der 1968 durchgeführten Renovierung hat man am Altarbogen die ursprünglich aufgebrachten Fresken von zwei Heiligen wieder freigelegt und restauriert. Weiterhin hat man bei dieser Restaurierung aus dem ehemaligen Sockel des Altares eine Taufschale gefertigt und die ehemalige Altarplatte („Die Mensa“) mit einer Inschrift versehen und hinter dem Taufbecken an der Wand angebracht.

Der Altar hat heute eine kubische Form. Er ist aus Holz, welches in der Kirche gefunden wurde, gefertigt worden.

Rund um das Gotteshaus lag früher der Gottesacker, von zwei Seiten zugänglich und von Kastanien beschattet. Heute ist es eine Grünfläche, von den ehemals vorhandenen vier Kastanien ist nur noch eine vorhanden.

Die Kapelle erreicht man über den Kirchberg (heute Straße „Unter der Kapelle“). Dieser beginnt an der Hauptstraße (bei „Auto-Fit“) und endet als sog. Sackgasse am Hang des Löhrbachs. Vom Ende der ehem. Straße „Am Kirchberg“ gehen die Treppen zur Johanneskapelle ab, welche auf einem Hügel liegt und nicht mit dem Auto erreichbar ist. Ein weiterer Zugang zur Kapelle besteht vom sog. Matthesplatz, über den früheren Schulberg und eine Treppe. Für Behinderte ist der Zugang von der Seite des Kirchberges einfacher – aber nicht barrierefrei!